Materialkunde

Silber

Silber ist das Metall mit der hellsten weißen Farbe und es besitzt die beste Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität. Silber ist härter als Kupfer und weicher als Gold. Es können Folien bis zu 0,0002 mm Stärke hergestellt werden.
Silber oxidiert nicht, geht aber eine Verbingung mit Schwefel ein. Das sog. "Anlaufen" von silbernen Schmuckstücken oder Geräten ist auf die Entstehung von Silbersulfid an der Oberfläche des Metalls, bedingt durch den Schwefelgehalt der Luft, zurückzuführen.
Silber wird meist in legiertem Zustand verarbeitet. Zusatzmetall ist hauptsächlich Kupfer. In Mesopotamien war im 3. Jahrtausend v. Chr. Silber begehrter als Gold.


Platin

Platin ist unverwechselbar, auch wenn sein Name von Silberkörnchen (spanisch: platina) herstammt. Es hat eine grauweiße Farbe mit bläulichem Stich und ist 30 mal seltener als Gold und die Gewinnung von ihm ist wesentlich aufwendiger. Ebenso wie Gold ist Platin luft-, wasser- und säurebeständig. Nur in Königswasser ist es löslich. Platin ist gut dehnbar, so kann es zu Folien von 0,0025 mm Stärke gewalzt oder zu einem Draht von 0,001 mm Durchmesser gezogen werden. (1 g Platin kann ca. 2000 m Draht ergeben) Platin wurde wahrscheinlich erstmals um 3000 vor Chr. im Alten Ägypten verwendet. Allerdings wurde es erst Mitte des 18. Jahrhunderts in Europa bekannt. Platin genießt unter den Schmuckmetallen sehr hohes Ansehen. Diamanten kommen in diesem Material sehr gut zur Geltung.

 

Palladium

Palladium ist ein Platinnebenmetall. Dies bedeutet, es wird an ähnlichen Fundstätten gefunden wird, wie Platin. Bei den Platinnebenmetallen nimmt das Palladium eine besondere Rolle ein. In vielen Hinsichten ist es dem Platin ebenbürtig. Neuerdings wird das im Verhältnis zu Platin wesentlich preisgünstigere und in seiner Dichte leichtere Palladium als Schmuckmetall wiederentdeckt. Palladiumlegierungen können mit variablen Grautönen aufwarten, die von dunkelgrau bis Silbergrau reichen.

 

Gold

Gold ist praktisch luft-, wasser- und säurebeständig, nur vom Königswasser wird es aufgelöst. Wegen seines hohen Preises und um Härte, Festigkeit und Gebrauchseigenschaften zu verbessern, die Farbe zu variieren und um den Schmelzpunkt zu senken, wird Gold fast ausschließlich in legierter Form verarbeitet. Die üblichen Farbgoldlegierungen bestehen aus Gold, Silber, Kupfer; Weißgold wird durch Palladium entfärbt. Feingold ist sehr dehnbar. So kann es zu Beispiel bis zu einem 0,00011 mm dünnen Blatt geschlagen werden. Aus einem Gramm Feingold kann man einen Draht von ca. 2000 m Länge herstellen. Gold gehört zu den ältesten vom Menschen benutzten Metallen. Es ist nachweislich seit ca. 6000 Jahren v. Chr. bekannt und wurde vorwiegend zu Schmuck verarbeitet. Da Gold sehr selten gefunden wird, seine Gewinnung schwierig ist und der beständige Glanz dieses Metalles den Menschen aus religiösen, politischen, wirtschaftlichen, ästhetischen Gründen gefiel, war der Wert von Gold schon immer sehr hoch. 3000 v. Chr. lies der ägyptische Staatsgründer Menes Rohgoldbarren von je 14 g Gewicht als Wertmesser herstellen.

 

Diamanten

Diamanten  Diamant - gr. adamas = der Unbezwingbare
Chemisch reiner Kohlenstoff
kristallisiert kubisch
Härte 10
Dichte 3,47 - 3,55
Farbe: farblos, gelb, braun, grün, blau, rötlich,
schwarz
Entstehung: in 80 km Tiefe bei hoher Temperatur und
unter hohem Druck in vulkanischen
Explosionsschloten entsteht der Diamant.

 

400 v. Chr. kann erstmal schriftlich die Kenntnis über Diamanten belegt werden
1530 n. Chr. wurde die Kusstafel des Kardinals Albrecht von Brandenburg hergestellt. Sie gilt als die erste mit Diamanten besetzte Goldschmiedearbeit Deutschlands.
1565 Das Handwerkszeug des Diamantsehleiters, horizontal laufende Stahlscheibe, Doppen etc., wurde von Benvenuto Cellini beschrieben.
1620 ließ Graf Ernst zu Schaumburg einen Spiegelrahmen mit 1242 ausschmücken.
1660 kamen in den Niederlanden und in Frankreich als Brillanten geschliffene Diamanten auf.
1867 kam es zur Entdeckung der Diamantvorkommen in Südafrika.
1905 wurde der bislang größte Diamant, der Cullinan, gefunden. Der Stein ist dem engl. König Edward VII. geschenkt worden. Als Rohstein von etwa 1 Ox6 cm Größe wog er 3106 et. Er wurde in der Mine bei Pretoria (Südafrika) entdeckt. Aus ihm sind 9 große und 46 kleinere Diamanten
geschliffen worden.

Cullinan 1
auch Stern von Afrika genannt, wiegt 530,20 Carat. Er ist der größte geschliffene Diamant der Welt und befindet sich im Zepter der englischen Königin.

Cullinan II
befindet sich in der Staatskrone Englands.

Cullinan III und IV
gehören ebenfalls zum britischen Kronschatz und sind in einer Brosche verarbeitet.
1956 wurden erstmals synthetische Diamanten für technische Zwecke hergestellt.
1990 Die über illegal geschürfte Diamanten finanzierten Bürgerkriege in Liberia und
Sierra Leone machten das Problem der Blutdiamanten in den 1990er Jahren
deutlich.
1998

verbot der UNO-Sicherheitsrat erstmals einer Rebellenbewegung, der angolanischen UNITA, die Ausfuhr von Diamanten, um so den Bürgerkrieg in Angola zu beenden. Als offensichtlich geworden war, dass die UNITA weiterhin ihren Krieg über Diamanten finanzierte, trafen sich im Mai 2000 im südafrikanischen Kimberley mehrere Diamanten produzierende Länder aus dem südlichen Afrika, um die Problematik grundsätzlich anzugehen. Seit 2003 ist der Kimberley-Prozess offiziell in Kraft, das heißt es dürfen nur solche Diamanten gehandelt werden, für die offizielle Herkunftszertifikate des jeweiligen Ursprungslandes vorliegen.

Inzwischen beteiligen sich 50 Länder (die Staaten der Europäischen Union als eines gerechnet), darunter sämtliche afrikanischen Diamantenproduzenten, am Kimberley-Prozess. Ein internationales Gremium ist eingerichtet worden, das prüft, ob die teilnehmenden Staaten die Zertifikate korrekt ausstellen. Neben etlichen Berichten über Korruption innerhalb des Prozesses und gefälschte Zertifikate gibt es einige offensichtliche Erfolge des Systems. Inzwischen existieren darüber hinaus Überlegungen, das System mit positiver Stoßrichtung auszubauen. Dabei soll es nicht nur weg von den „Blut-“ oder „Kriegsdiamanten“ gehen, sondern auch hin zu Friedensdiamanten, also zu einem System, das auch soziale oder ökologische Fragen thematisiert.

Hope Diamant, 44,5 ct., saphir-blaue Farbe

Kronendiamant, 84 ct., honigfarbener Diamant

Kohinoor, indischer Diamant, 108 ct. Er wird im Tower von London aufbewahrt.

Orloff, 199 ct. Besitzer Graf Orloff, er überreichte diesen der Zarin Katharina der Großen. Der Stein wurde in das russische Zepter eingefügt.

Diamanten werden nach Cut, Colour, Clarity und Carat (4C) bewertet.
Cut = Schliff
Der Wert eines geschliffenen Diamanten ist auch von seiner Schliffqualität abhängig.

Benennung Definition
Sehr gut - very good Hervorragende Brillanz.
Wenige und nur geringfügige äußere Merkmale.
Gut - good Gute Brillanz. Einige äußere Merkmale.
Mittel - medium Brillanz gemindert.
Mehrere größere äußere Merkmale.
Gering - poor Brillanz erheblich gemindert. Große und/oder zahlreiche
äußere Merkmale.

Colour = Farbe

Internationaler Begriff GIA Ral 560 A 5 E CIBJO
River D
E
blauweiß hochfeines Weiß +
hochfeines Weiß
Top Wesselton F
G
feines Weiß feines Weiß +
feines Weiß
Wesselton H Weiß weiß
       
Top Chrystal I
J
schwach getöntes Weiß leicht getöntes Weiß
Chrystal K
L
getöntes Weiß getöntes Weiß
       
Top Cape M
N
schwach gelblich leicht abfarbig 1
Cape O gelblich leicht abfarbig 2
Light Yellow bis schwach Gelb leicht abfarbig 3
Yellow Z gelb leicht abfarbig 4

Clarity = Reinheit

Internationale
Abkürzung
Internationaler Begriff RAL 560 A 5 E Definition
IF Internally flawless lupenrein keine Einschlüsse
erkennbar (10 fach Lupe)
VVS very very smalltalk
inclusions
sehr sehr kleine
Einschlüsse
Fehler nur schwer
erkennbar (10 fach Lupe)
VS very small inclusions sehr kleine Einschlüsse Fehler zu erkennen
(10 fach Lupe)
SI smalltalk inclusions kleine Einschlüsse Fehler sofort erkennbar
(10 fach Lupe)
P1 1st Piqué deutliche Einschlüsse mit dem bloßen Auge
schwer erkennbar
P2 2nd Piqué große Einschlüsse mit dem bloßen Auge zu
erkennen
P3 3rd Piqué grobe Einschlüsse mit dem bloßen Auge
sofort zu erkennen

Carat = Gewicht

Es gibt unterschiedliche Herleitungen von Carat, erst ab 1907 wurde das "metrische Carat" mit 200
mg eingeführt. Demnach hat 1 g = 5 ct oder 1 ct = 0,2 g.

(Fachkunde Edelmetallgewerbe)

 

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